Spieldosen aus dem Erzgebirge

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Spieldosen aus dem Erzgebirge – märchenhafte Weihnachtsdekoration zum Spielen und Verschenken

Das Erzgebirge kann unheimlich still sein, sobald Schnee und Frost die Landschaft heimsuchen. Die Arbeit der Bergleute war in solchen erstarrten Zeiten nicht mehr möglich. Doch bis zum nächsten Frühjahr ersann die erzgebirgische Volkskunst vielerlei Spielereien aus Zinn, Holz oder Silber, um diese unheimliche Stille aufzubrechen. Gewiss beflügelte die erste Spieldose die Zuversicht vieler Kinder dieser Region. Bis heute verzaubern geschnitzte und gedrechselte Figuren mitsamt den ausgeklügelten Uhrwerken Klein und Groß bis weit über das Erzgebirge hinaus.

Eigenschaften einer Spieldose

Juweliere ersannen ursprünglich filigrane Spielereien für zahlungskräftige Kunden ihrer Zeit. Die Spieldose aus dem Erzgebirge war im 18. Jahrhundert eine dieser vielseitigen Spielereien – nur ohne Uhr. Der Zweck des Spielzeugs war es, das dargestellte Szenario auf Knopfdruck in Szene zu setzen. Musik sollte den Zauber solcher Bewegung verstärken. Nachempfunden ist die Funktionalität dieses Meisterwerks den Kämmen und Walzen eines Leierkastens. In ihrer Funktion bei einer Spieldose werden sie allerdings als Zungen bezeichnet.

Die Idee hinter diesem Spielwerk fand die erzgebirgische Volkskunst bei Uhrmachern. Sie schufen Siegelringe, Taschenuhren und selbst Schnupftabakdosen, die auf Knopfdruck eine Melodie spielten. In ihrer Umsetzung als Spieldose kann die Mechanik aber viel mehr. Sie ist wie ein TheaterstĂĽck im Miniaturformat. Bis heute ist das Erzgebirge mit seinen Manufakturen weltweit berĂĽhmt fĂĽr diese Form der Weihnachtskunst.

Das händische Herstellen von Spieldosen ist bis heute ein Meisterwerk des Kunsthandwerks. Hölzerne oder metallische Figuren werden beweglich auf einem Sockel befestigt. Dieser lässt sich bei vielen Modellen vollständig unter einem Deckel versenken. Ein Handgriff – und das Spielzeug gerät in wohltuende Bewegung. Damit ist es ideal, um die Starre der Winterzeit mit akustischen und optischen Eindrücken für wenige Minuten zu verzaubern.

Unterschied zwischen Spieldose und Spieluhr

Eine Spieluhr enthält melodische Komponenten, die mit dem Lauf der Zeiger verbunden sind. Zu jeder Stunde, halben Stunde oder in anderem Takt erklingt die Tonfolge der Spieluhr. Die Bewegung von Figuren ist bei einer Spieluhr nicht vorgesehen. Ausnahmen sind Spieluhren auf Türmen. Hier ist der Zusammenhang aus Bewegung und Mechanik bereits miteinander verbunden.

Die erzgebirgische Volkskunst griff das Prinzip der Tonfolge bei einem bis heute sehr beliebten Spielzeug wieder auf. Erste Spieldosen, oft mit Spieluhren verwechselt, hatten Walzen, die eine feststehende Melodie abspielten. Später wurde auch eine Spieldose mit Plattenwalzen. Jetzt konnte die Melodie nach Belieben gewechselt werden. Bis heute existieren beide Mechanismen im Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge nebeneinander weiter.

Aufbau und Funktionsweise von Spieldosen

Das Gehäuse von Spieldosen aus dem Erzgebirge wird bis heute überwiegend aus Holz gefertigt und erfordert hohe Handwerkskunst. Optisch sind oben auf der Dose Szenarien der Region, Landschaften und ähnliches dargestellt. Unsichtbar für den Betrachter beherbergt dieser hölzerne Außenbau ein Klangwerk mit sehr vielen filigranen Komponenten. Diese lassen sich durchaus mit den Komponenten in einem mechanischen Uhrwerk vergleichen. Wird nun die Mechanik durch Aufziehen in Bewegung gesetzt, erzeugt ein Tonkamm über Tonzungen eine gewisse Abfolge von Klängen. Diese ergeben ein Lied. Gleichzeitig drehen sich dazu die Figuren auf dem Gehäuse.

Es wäre nicht die einfallsreiche erzgebirgische Volkskunst, hätte sie nicht über eine einzige Melodieabfolge nachgedacht. So gibt es verschiedene Bauformen einer Spieldose, die entweder mehrere Lochplatten (Walzen) nacheinander abspielen oder bei denen die Melodiemechanik durch Verschieben von Stiften für neue Klänge verändert werden kann. Neueste Entwicklungen aus dem Erzgebirge erlauben sogar eine Tonvielfalt, die beinahe wie ein Orchester mit lauten und leisen Klangeffekten ihre Zuhörer und Zuschauer verzaubert.

Modellvarianten des weihnachtlichen Spielzeugs aus dem Erzgebirge

Das Prinzip der Tonerzeugung ist der Anschlag von unterschiedlich langen Tonzungen in einer genau festgelegten Abfolge. Der Anschlag an Stahlstiften erzeugt den hörbaren Ton. Was in den Erfindungszeiten im Erzgebirge begeisterte, hatte aber rasch einen erkennbaren Nachteil: Eine Spieldose konnte nur eine Melodie spielen. Also tüftelten findige Uhrmacher und Kunsthandwerker daran, Szenarien und Klänge etwas abwechslungsreicher zu machen. Bis heute fertigt die erzgebirgische Volkskunst vor allem die folgenden beiden Ausführungen einer mechanisch betriebenen Spieldose:

Musik von der Walze

Damit erste Spieldosen mit Walzen funktionieren konnten, waren sie zunächst grober als Spieluhren. Das Spielwerk funktionierte über Zungenkamm und Stachelrad. Um immer feinere solcher Spielzeuge bauen zu können, wurde im Erzgebirge und an anderen Fertigungsorten ein Kamm aus Zungen statt einzelner Zähne oder Zahngruppen in die Dose eingebaut. Dadurch wurde es möglich, die erzgebirgische Volkskunst auch um sehr kleine Modelle mit geringer Höhe zu bereichern.

Abspielen kann eine Spieldose mit Walze mehrere Melodien, jedoch nicht mehr als sechs. Diese werden immer nacheinander, also nicht austauschbar wiedergegeben. Grundsätzlich lassen sich die Walzen austauschen, wenn andere Musik gewünscht wird. Jedoch gibt es in der heutigen Produktion der Firmen im Erzgebirge solche Varianten mit fest eingebauter Walze häufiger.

Musik von der Lochplatte

Das Herstellen von Walzen für die Spieldose aus dem Erzgebirge war ein aufwändiger Prozess. Entsprechend hoch waren auch die Produktionskosten einer Firma. Außerdem konnten nun die Besitzer der klingenden Kleinode aus dem Erzgebirge die Melodie beliebig austauschen. Doch bei allem Fortschritt hatte auch diese strapazierfähige erzgebirgische Volkskunst einen Nachteil. Während eine Walze durchaus bis zu sechs Melodien abspielen konnte, blieb es bei der Spieldose bei einer Melodie pro Platte.

Angetrieben werden Spieldosen mit Lochplatte von einem kräftigen Federwerk. Dieses wurde bei den anfänglichen Modellen von einer Kurbel in Bewegung versetzt. Heutige Varianten haben einen kleinen Schlüssel, mit dem entweder von der Seite der Dose oder vom Boden Spiel und Bewegung gestartet werden. Grob betrachtet kann das gerne zu Weihnachten verschenkte Kinderspielzeug aus dem Erzgebirge mit dieser Lochplattenmechanik sogar als Vorläufer des viel später erschienenen Grammophons angesehen werden.

Nachfolger der feinmechanischen Meisterleistung

Bis heute werden in den Manufakturen und Firmen Spieldosen mit mechanischem Antrieb gebaut. Allerdings sind die Möglichkeiten der Melodien und Motive vielfältig geworden. Bis zu 18 Melodien mehrstimmig (zum Beispiel mit Glocke und Flöte) und weit mehr als viereckige Kästen gibt es jetzt zu bestaunen. Ergänzt werden die klassischen Spielzeuge von Modellen mit Batteriebetrieb. Statt durch Aufziehen spielen Schneekugel oder Karussell, Elch oder Schneemann zur Weihnachtszeit ihre Lieder von einem elektronischen Chip im Innern der Figur.

Bewegung, Motive und Musik machen die Spieldose bis heute international zu einem beliebten Sammlerstück, oder Geschenk zu Weihnachten. Nicht zuletzt wegen der detailreichen Miniaturwelt, die auf jeder Spieldose eine eigene kleine Geschichte erzählt. Wegen dieser Beliebtheit verzichten auch moderne elektronische Nachfolger nicht auf diese Kombination. Schneegestöber läuft automatisch in einer Schneekugel zu den Tönen. Hund oder Elch oder andere Gestalten wackeln und bellen dazu, grüßen oder blinken sogar farbig zum kurzweiligen Spiel.

Superlative der Spieldose in ihrer Heimat

Auf Weihnachtsmärkten sind zur Weihnachtszeit Superlative des Spielzeugs vielerorts regelmäßig zu bewundern. Die Figuren und die Spieldose selbst sind größer als die menschlichen Besucher und stechen mit ihrer Höhe heraus. In Neuhausen im Erzgebirge ist sogar die derzeit weltgrößte Spieldose mit einer Höhe von 2,10m zu bestaunen. Sie funktioniert tadellos und bewegt sich jeden Tag zu jeder vollen Stunde wie ein riesiges Theater. Die Figuren haben diverse Motive und erzählen vom Märchen „Nussknacker und Mausekönig“ (E.T.A. Hoffmann). Dazu spielt die riesige Dose die Melodie aus dem Nussknacker von Tschaikowski.

Doch auch in Miniatur lassen sich Spieldosen aus dem Erzgebirge als Superlative bezeichnen. Immerhin hat sie die erzgebirgische Volkskunst nun nicht nur für Weihnachten, sondern auch für Ostern und sogar außersaisonale Themen etabliert. Holz als Gehäusematerial macht auch zu modernen Zeiten den Zauber einer Spieldose aus. Ob kurbeln, drehen oder drücken – das überlassen die findigen Hersteller aus dem Erzgebirge dem Geschmack der kleinen und großen Spieldosenfans der Handwerkskunst.

Fazit:

Das Erzgebirge mit seinem Kunsthandwerk steht für Weihnachtstrends ebenso wie für funktionales Spielzeug aus Holz. Mit der Spieldose verbindet die erzgebirgische Volkskunst einen schönen Anblick, ein filigranes Figurenspiel in einer detailreichen Miniaturwelt und die Begleitung durch angenehme Klänge. Eine moderne Spieldose kann statt Lochplatte und Walze auch einen elektronisch funktionierenden Melodiechip zu ihrer Bewegung besitzen. Aber klassische, mechanisch betriebene Varianten sind weiterhin weltweit als Spielzeug und Sammlerstück vor allem zur Weihnachtszeit begehrt.