Was ist Baumschmuck aus Holz?
Baumschmuck fĂŒr den Christbaum aus Holz sind geschnitzte, gedrechselte oder gesĂ€gte Motive als AnhĂ€nger fĂŒr den Weihnachtsbaum. Vielfach sind die hĂŒbschen SchmuckstĂŒcke lackiert oder bemalt oder mit Glitter aufgewertet. Sie werden â meistens am Heiligabend â an den Weihnachtsbaum der Familie gehĂ€ngt. Zweck ist es, fĂŒr die Zeit nach Advent den Raum zur Bescherung festlich zu gestalten. Der Baum ist dabei der Höhepunkt solcher Zeremonien und wird hĂ€ufig von den Familien gemeinsam geschmĂŒckt.
Als Alternative zu Baumschmuck aus Glas haben die hölzernen Kleinode eine sehr lange Tradition. Vor allem im Erzgebirge lĂ€sst sich die Volkskunst des Weihnachtschmucks aus Holz schon auf mindestens das 16. Jahrhundert zurĂŒckverfolgen. Glas brauchte teure Rohstoffe, Holz gab es im Ăberfluss. FĂŒr die ersten Schnitzer von Weihnachtsschmuck fĂŒr den Christbaum und Weihnachtsbaumschmuck aus Holz war es die einzige Möglichkeit, ihren ansonsten bettelarmen Familien und Kindern eine freudige Abwechslung im strengen Winter zu bereiten.
Die liebevollen Detailarbeiten konnten schnell ĂŒberregional begeistern. Aus den armen erzgebirgischen Bergmannsfamilien wurden dadurch bis heute erfolgreiche Holzmanufakturen. Weihnachtsengel und Lichterbergmann, Nussknacker und Schwibbogen oder die Weihnachtspyramide stehen inzwischen weltweit zur Adventszeit in den weihnachtlich geschmĂŒckten Stuben. Viele dieser Manufakturen bleiben der Handarbeit und Handbemalung bis heute nach alter Tradition ihres Erzgebirges treu.
Doch weil es auch SpaĂ macht, die Holzmotive selbst zu basteln, entwickeln sich weltweit immer neue Trends in Farben, Formen und Gebrauch. Dabei spielt die Ăberlieferung der Weihnachtsgeschichte in vielen Familien eine wichtige Rolle. Andere Familien denken sich neue Symboliken aus und machen den Weihnachtsbaum damit zeitgemÀà zum spannenden Highlight.
An Motiven sollte Weihnachtsbaumschmuck aus Holz nicht zu schwer werden. Deshalb sind LaubsĂ€gearbeiten, kleine Drechseleien oder geschnitzte, einfache Formen dafĂŒr am besten geeignet. Durchaus bleiben Elemente der Weihnachtsgeschichte auch beim Selbermachen traditionell beliebt. ErgĂ€nzt werden sie um Figurvorbilder aus Werbung und Kino oder um abstrakte eigene Vorstellungen von Weihnachtsmotiven.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist Baumschmuck / Weihnachtsbaumschmuck aus Holz?
- Wie entstand Baumschmuck aus Holz ursprĂŒnglich?
- Wie hat sich der Weihnachtsbrauch des BaumschmĂŒckens entwickelt?
- Religiöser Bezug
- Weihnachtsbezug in nichtchristlichen Familien und Regionen
- Trendentwicklung nach regionalen Vorlieben
- Moderner Baumschmuck aus Holz weltweit
- Welche Motive sind als hölzerner Christbaumschmuck beliebt?
- Winterthemen
- Bezug zur Weihnachtsgeschichte
- Optisch leckere AnhÀnger
- Trendmotive
- Holzmotive aus dem Erzgebirge
- Wie kann Baumschmuck aus Holz selbst hergestellt werden?
- Fazit
Wie entstand Baumschmuck / Weihnachtsbaumschmuck aus Holz ursprĂŒnglich?
Lange vor Erfindung des Baumschmucks aus Glas experimentierten die Menschen mit anderen, leichten Materialien. Stroh und Papier sowie Essbares wie NĂŒsse oder Ăpfel waren je nach Besitz und Familientradition ĂŒbliche AnhĂ€nger. Speziell im Erzgebirge war die Adventszeit fĂŒr die Bergleute schwierig und Ă€rmlich. Doch es gab drei Dinge im Ăberfluss: Schnee, Holz und Zeit.
Die ohnehin kreativen Bewohner des âMiriquidiâ nutzten das Holz zum Schnitzen, spĂ€ter zum Drechseln. Es entstand die heute noch berĂŒhmte Holzkunst aus dem Erzgebirge. Neben mechanischen Spielzeugen wie dem Nussknacker oder filigranen Miniaturdarstellungen wie dem Schwibbogen entstanden aus Scheiben und Zweigen auch erste AnhĂ€nger fĂŒr den Weihnachtsbaum. Motivvorlagen waren die Weihnachtsgeschichte oder die familiĂ€re Weihnacht.
Lichterengel und Bergmann, Nussknacker und Weihnachtsmann lieĂen sich in klein viel schneller als ihre groĂen Vorbilder bearbeiten. Nach und nach ersetzten Engel und andere Figuren aus Holz die vorher aus Stroh oder Papier gebastelten AnhĂ€nger. Sie wurden bemalt oder naturbelassen, teilweise vergoldet und erfolgreich ĂŒber die Grenzen des Erzgebirges hinaus verkauft. Vor allem die LaubsĂ€getechnik fĂŒr den Schwibbogen ist bis heute fĂŒr feine Schneeflocken, Weihnachtsglocken oder Sterndarstellungen als Christbaumschmuck beliebt.
Mit zunehmender Bekanntheit begannen die Drechsler und Schnitzer im Erzgebirge auch kompaktere AnhĂ€nger zu arbeiten. Neben den klassischen Symbolfiguren fĂŒr das Weihnachtsfest zieren auch GlĂŒcksbringer wie Schweinchen und der Butzl âSchornsteinfegerâ die Zweige des Weihnachtsbaumes. Hölzerne âGrĂŒĂe zum Festâ und moderne Trendfiguren, menschliche Figuren in regionalen Trachten (zum Beispiel der Butzl âElsĂ€sserâ) und selbst Varianten gehören zu den StĂ€nden der Erzgebirgischen Holzkunst auf WeihnachtsmĂ€rkten wie der traditionelle Stern aus Stroh oder glĂ€serner Baumschmuck.
Wie hat sich der Weihnachtsbrauch des BaumschmĂŒckens zum Weihnachtsfest entwickelt?
Wer heutzutage WeihnachtsmĂ€rkte besucht, findet eine unĂŒberschaubare Vielzahl von Christbaumschmuck und Christbaum Dekoration verschiedenster Materialien. Viele âjungeâ Elemente mĂŒssen ihre TrendfĂ€higkeit in der Weihnachtszeit erst beweisen. Doch die meisten traditionellen Figuren entstanden in Familien entweder nach religiösen oder regionalen BrĂ€uchen:
Religiöser Bezug
In christlich orientierten Regionen war die Adventszeit von Entbehrung gekennzeichnet. Nach kirchlichen Vorschriften fasteten die Menschen und freuten sich mit jeder Woche mehr auf das Ende dieser Zeit. WĂ€hrenddessen ĂŒberbrĂŒckten sie die Wartezeit mit eigenen Bastelarbeiten. Diese waren ursprĂŒnglich noch nicht fĂŒr einen Weihnachtsbaum bestimmt.
Erstes Licht in die Adventszeit brachte vermutlich das âParadeislâ aus Bayern / Ăsterreich. Es war der VorlĂ€ufer des Adventskranzes. Stöcke verbanden vier Ăpfel, die mit Kerzen geschmĂŒckt wurden. Der Paradeisl wurde auf einen Teller gestellt, der ansonsten mit GebĂ€ck, NĂŒssen und Ăpfeln dekoriert war. Entsprechend der Farbtraditionen der Kirche wurden schon bei dieser mittelalterlichen Variante Kerzen in entsprechenden Farben Woche fĂŒr Woche entzĂŒndet.
ImmergrĂŒne Pflanzen waren seit Jahrtausenden winterliches Symbol fĂŒr ewiges Leben und Ausdauer. Vermutlich griffen die BĂ€cker der Stadt Freiburg erstmals 1419 diese christliche Tugend auf. Sie stellten den ersten schriftlich erwĂ€hnten Weihnachtsbaum öffentlich in der Stadt auf. Im Laufe der kommenden Jahrhunderte folgten immer mehr StĂ€dte und Innungen diesem Beispiel. Familien blieben zunĂ€chst eher der Tradition treu, den Adventskranz, ihren Paradeisl oder die Fensterbank mit Baumschmuck aus Glas, Holz und anderen Materialien zu dekorieren.
Weihnachtsbezug in nichtchristlichen Familien und Regionen
Der geschmĂŒckte Weihnachtsbaum war auch Nichtchristen eine Herzensfreude. Sie bastelten eigene Engel und Figuren und behĂ€ngten damit die Zweige. Stern und Engel wurden dabei wegen ihrer teils vergoldeten Darstellung, teils wegen der starken Weihnachtssymbolik mit in nichtchristliche WeihnachtsbrĂ€uche aufgenommen. Im Erzgebirge symbolisierte das Licht in der Weihnachtszeit auch die Hoffnung der Bergleute auf wieder hellere Zeiten.
Weltweit folgten allmĂ€hlich vor allem Familien der fĂŒr sie exotischen Wintertradition. Da sie oftmals den religiösen Bezug nicht kannten, waren bei ihnen eher die allgemein bekannten Symbole wie Weihnachtsmann und Rentier, Tannenzapfen, Schneeflocke und Apfel Trend. Regional verĂ€nderte sich auch das Brauchtum, oft durch werbewirksame Neuvorstellungen. SpĂ€testens mit Einzug der hölzernen Figuren als Baumbehang zum Christbaumschmuck erweitert sich die moderne Ideenvielfalt nahezu mit jeder Adventszeit, Weihnachtszeit und Weihnachtsfest.
Neben der besinnlichen Bedeutung soll die Zeit um den Weihnachtsbaum auch mit Fröhlichkeit verbracht werden. Dazu gehören Figuren aus Papier, Stroh, Holz oder Glas vor allem fĂŒr die Kinder. Das Selberbasteln von Christbaumschmuck hilft auch gegen die ungemĂŒtliche Stimmung wĂ€hrend des Winters. Familien kommen dadurch â auch ohne religiöse Kenntnis oder Orientierung â enger als im ĂŒbrigen Jahr zusammen.
Trendentwicklung nach regionalen Vorlieben
BrĂ€uche, dem Winter die Stirn zu bieten, sind seit Jahrtausenden bekannt. WinterbrĂ€uche speziell um Weihnachten entwickelten sich regional unterschiedlich, auch davon abhĂ€ngig, welche Vorschriften die zustĂ€ndige Christenkirche ihren Gemeindemitgliedern fĂŒr die Adventszeit machte. Stets stand die Freude der Kinder fĂŒr die Trendentwickler im Vordergrund. Je nach Lebensstandard und Fantasie lĂ€sst sich mit diesem Ziel auch der Erfindergeist der Schnitzer aus dem Erzgebirge erklĂ€ren.
In reichen Familien waren Zuckerzeug, vergoldete und versilberte Figuren Ausdruck fĂŒr Glanz und Schlemmerei. Im armen Familien musste jedes vorhandene und kostenlose Material verwendet werden. Dabei fiel bei Holz etwas Wunderbares auf: Das Harz des Weihnachtsbaumes und die Harzanteile in den geschnitzten AnhĂ€ngern dufteten noch lange ĂŒber Weihnachten durch Haus und Stube. Sie erfĂŒllten jeden Raum also mit einer geruchlichen Erinnerung an Lebendigkeit inmitten einer Zeit des scheinbaren Stillstands.
Da Weihnachten ein Familienfest ist, gibt es oft nicht nur regional, sondern auch familiĂ€r unterschiedliche WeihnachtsbrĂ€uche beim Baumschmuck. Trotz dieser Unterschiede hat sich das Erzgebirge mit seiner Holzkunst einen ĂŒberregionalen Platz beim hölzernen Christbaumschmuck erobert. Die AnhĂ€nger sind entweder klassische LaubsĂ€gearbeiten, zum Beispiel Engel, Stern und Sternschnuppe oder moderne Drechseleien und Schnitzereien wie Weihnachtsmann oder Nussknacker, bei denen die Figuren naiv, aber gut erkennbar gearbeitet sind.
Moderner hölzerner Baumschmuck weltweit
Baumschmuck aus Glas ist seit Ende des 18. Jahrhunderts teilweise eine Motivkonkurrenz fĂŒr die feinen Holzarbeiten aus dem Erzgebirge. Allerdings ist Holz weniger zerbrechlich und inzwischen in der Menge unterschiedlicher Figuren ebenso vielseitig. Sicherlich wagen es seit Erfindung elektrischer Weihnachtsbaumbeleuchtung auch immer mehr Menschen, das Holz des Weihnachtsbaumes zusĂ€tzlich mit hölzernen oder papiernen Figuren zu ergĂ€nzen. Die Möglichkeit der Eigengestaltung hat daran sicherlich einen beliebten Anteil.
Weihnachten empfanden Kinder frĂŒherer Jahrhunderte durchaus als streng. Heutzutage fĂŒrchten sie sich nicht mehr vor dem âButzâ oder âKnecht Ruprechtâ und anderen angeblich strafenden Weihnachtsfiguren. Das ist auch richtig so, denn der Butz bringt braven Kindern reiche Geschenke und viel Freude. Als AnhĂ€nger als Baumbehang am Weihnachtsbaum trĂ€gt er Tracht nach Berufen (z. B. Butzl âKellnerâ oder Butzl âJĂ€gerâ). Oder er wird regional gewandet zu Weihnachten als Baumschmuck eingesetzt wie etwa der Butzl âBayerâ.
Welche Motive sind als hölzerner Christbaumschmuck beliebt?
Die Mehrheit der Familien schwört auf traditionellen Christbaumschmuck. Engel, Stern, Vögel und Ă€hnliche, winterliche Figuren dĂŒrfen bei der Dekoration zu Weihnachten nicht fehlen. Diese Varianten sind bei hölzernem Baumschmuck besonders beliebt:
Winterthemen
Der Weihnachtsmann, Geschenke, Schnee und dicke Schals sind als moderne Winterthemen fĂŒr Weihnachten beliebt. Mit einigen Darstellungen zeigt der Baumschmuck mögliche Reisearten des Weihnachtsmanns, zum Beispiel die Figur âWeihnachtsmann im Flugzeugâ oder ein Schlittschuh voller Geschenke und TannengrĂŒn. Eine schöne Nachahmung von glĂ€sernem Baumschmuck sind hölzerne Christbaumkugeln. Hier werden die Weihnachtsfarben Rot, GrĂŒn, Gold und WeiĂ kunstvoll als Lackierung eingesetzt. Lustige und familiĂ€r angelehnte Winterthemen bei Holzschmuck fĂŒr den Weihnachtsbaum zum Weihnachtsfest sind der AnhĂ€nger âBellos Weihnachtâ oder die Miniaturdarstellung eines Fensters zu Weihnachten âWinteridylleâ. Stern und Engel hĂ€ngen nicht nur in den Baumzweigen, sondern gerne auch als AnhĂ€nger am Fenster in Form von feinen LaubsĂ€gearbeiten aus dem Erzgebirge.
Bezug zur Weihnachtsgeschichte
Mit regionalen Abweichungen sind Christkind und Engel, Weihnachtsmann und Stern von Bethlehem, Lichtermotive und trĂ€umerische Themen Teil traditioneller Schmuckelemente fĂŒr den Weihnachtsbaum. Zu Weihnachten zeigen hierbei Miniaturen eines âSchwibbogens mit Seiffener Kircheâ oder die LaubsĂ€gearbeit âWeihnachtslandâ den direkten Bezug zwischen hölzernem Baumschmuck und dessen kĂŒnstlerischer Wiege, dem Erzgebirge. Licht, TannengrĂŒn, Schneesterne und Geschenkesymbole erinnern an die Weihnachtsgeschichte. Reiche Geschenke erhielt das Christuskind. Helles Licht schien denen, die sich darauf freuten. Indirekt ĂŒberstrahlen Licht und Freude damit auch die kĂ€lteste und einstmals schneereichste Jahreszeit in vielen Regionen. Die christliche Anlehnung spielt beim Baumschmuck zu Weihnachten jedoch nur noch eine untergeordnete Rolle.
Optisch leckere AnhÀnger
Ein moderner hölzerner Brauch beim Baumschmuck sind AnhĂ€nger nach dem Vorbild von WeihnachtsgebĂ€ck. Sie erinnern an den einstigen Brauch, zu Weihnachten einen âZuckerbaumâ mit Lebkuchen zu behĂ€ngen. Jetzt sind diese Nachahmungen aus Holz wie ein Lebkuchenherz oder ein reich geschmĂŒckter Stern aus Lebkuchen gearbeitet. Rentier, BĂ€r, Stern, Schneemann und selbst Engel in Lebkuchenform aus Holz verleihen dem Weihnachtsbaum eine appetitliche Magie. Eine pfiffige Idee (vermutlich auch aus dem Erzgebirge oder von Kennern dieser kinderorientierten Holzkunst) sind bewegliche AnhĂ€nger in Lebkuchenform. So dĂŒrften der âLebkuchenschneemannâ oder der âLebkuchenbĂ€r mit Herzâ vor allem den kleinsten Teilnehmern vor der Bescherung VergnĂŒgen bereiten.
Trendmotive
Entsprechend der zahllosen privaten Ideen fĂŒr Baumschmuck aus Holz schaffen auch die Manufakturen im Erzgebirge immer neue, witzige Ideen fĂŒr AnhĂ€nger. Dabei spielt die Freude der Kinder fĂŒr Designs zu Weihnachten eine ebenso wichtige Rolle wie die Ăberraschung von WeihnachtsgĂ€sten. Was bei glĂ€sernem Christbaumschmuck die âWeihnachtsgurkeâ, das könnten beim Weihnachtsbaum durchaus Figuren wie ein âBayrisches Herz mit Brotzeitâ oder ein âTeddy auf Knöpfenâ sein. Schaukelpferd und Geschenkewagen zieren Weihnachten ebenso trendig wie âKuckucksuhrâ âSchneeflockenâ oder âHubschrauberâ mit Weihnachtsmann und Strickleiter. Klassiker gedrechselt oder als LaubsĂ€gearbeit bleiben weiterhin ein filigraner Stern oder ein Engel mit goldenen FlĂŒgeln.
Holzmotive aus dem Erzgebirge
Engel und Bergmann gehören zu den wichtigsten Motivtraditionen der Holzkunst aus dem Erzgebirge. Der Nussknacker als AnhĂ€nger trĂ€gt heute allerdings mehr als nur die Tracht des Polizisten oder Steigers. Jetzt gibt es den Nussknacker fĂŒr Weihnachten auch als Skifahrer, Schornsteinfeger, Nikolaus oder sogar Weihnachtsmann. Flache Holzmotive gemÀà der Tradition sind LaubsĂ€gearbeiten als flacher Baumschmuck. Feine Beispiele hierfĂŒr sind Darstellungen der âReise nach Bethlehemâ in Olivenholz (als Glocke oder mit Schweifsternen) bzw. detailreiche Darstellungen von Krippenszenen oder der âHeiligen Familie im Sternâ. Eine berĂŒhmte erzgebirgische Marke der Weihnachtsschnitzereien ist die Holzmanufaktur âWendt & KĂŒhnâ. Deren Engel aus Holz schweben als AnhĂ€nger auf einem Stern, sitzen in feinen Reifen oder schaukeln auf dem Mond am Weihnachtsbaum.
Wie lÀsst sich hölzerner Baumschmuck selbst herstellen?
Holz bleibt trotz vieler anderer Trends fĂŒr AnhĂ€nger zu Weihnachten beliebt. Dabei kann mit gar nicht so groĂem Aufwand manches Unikat als Christbaumschmuck entstehen:
1. HolzstĂŒcke zu Figuren schnitzen
Ein scharfes Messer, ein kleines HolzstĂŒck möglichst weicher QualitĂ€t und etwas Geschick reichen fĂŒr das private Figurenschnitzen aus. Wer sich komplizierte Figuren nicht zutraut, bekommt mindestens Stern, Glocke oder Kugelform hin. Mögliche unsaubere Schnitzstellen lassen sich mit etwas Farbe oder durch Aufkleben von Schmucksteinen und Knöpfen passend zum Prunk von Weihnachten kaschieren. Kleinere Kinder können zwar noch nicht schnitzen, aber gut die SchnĂŒre an die AnhĂ€nger basteln oder sich beim Bekleben und Bemalen engagieren. Der Stolz auf das Selbstgeschaffene macht Weihnachten durch solche gemeinsamen AktivitĂ€ten zum besonders schönen Familienfest.
2. LaubsÀgearbeiten
Als Material fĂŒr LaubsĂ€gearbeiten kommen einfache Holz-Spanplatten zum Einsatz. Je nach AktivitĂ€t reicht eine LaubsĂ€ge aus, um die vorgemalten Motive aus der Platte auszuschneiden. FĂŒr gröĂere AnhĂ€nger kann auch eine DekupiersĂ€ge verwendet werden. Die Figuren werden vor dem AussĂ€gen mit Bleistift von Vorlagen, nach freier eigener Idee oder einer Schablone aufgemalt. Wer weder Ideen noch Vorlagen besitzt, findet speziell unter âLaubsĂ€gearbeiten fĂŒr Weihnachtenâ eine ganze FĂŒlle von verwendbaren Schablonen online. Dort werden auch von Privatpersonen Tipps zum richtigen, sicheren und erfolgversprechenden Umgang mit LaubsĂ€ge und Holz bzw. Spanplatte gegeben.
3. Holzscheiben mit Fotografien schmĂŒcken
Holzscheiben sind eine besonders natĂŒrliche Form fĂŒr AnhĂ€nger. Dazu werden von einem ungefĂ€hr runden Ast gleich dicke Scheiben gesĂ€gt, aber nicht entrindet. Die beiden Seiten werden mit Schleifpapier geglĂ€ttet. AnschlieĂend können Fotografien aufgeklebt oder bei einer Druckerei fĂŒr den Aufdruck auf Holz in Auftrag gegeben werden. ZusĂ€tzlich können diese Fotomotive als Stern, Kreis oder völlig formfrei aufgebracht werden. Holzscheiben fĂŒr den Weihnachtsbaum sind auch als Geschenk ein beliebter Christbaumschmuck.
4. Holz bemalen, brennen oder beizen
Kleine Kinder lieben es, Dinge selbst entstehen zu lassen. FĂŒr sie sind Holzscheiben, WĂ€scheklammern und andere HolzwerkstĂŒcke ideale Grundlage fĂŒr Eigenkreationen. FĂŒr den individuellen Baumschmuck eignen sich die runden Köpfe von Rouladennadeln. Mit diesen, der Flamme eines Teelichts sowie unter elterlicher Aufsicht wird dem kĂŒnftigen Baumschmuck ein dekoratives Muster ohne Farben aufgebrannt. Auch Wasser- oder Temperafarben zeigen schon bei kleinen Kindern ungefĂ€hr einen Engel in WeiĂ und Gelb (oder Gold) und eignen sich bei kurzer Fertigungszeit als Familien-Unikat fĂŒr den Weihnachtsbaum. Beizen ist eher fĂŒr Ă€ltere Kinder geeignet, da hierbei eine farbige Lasur in die Holzfaser eindringt. Der Effekt kann gebrannte Motive optimal ergĂ€nzen.
5. Alles, was Holz ist
WÀscheklammern aus Holz und selbst Zweiglein direkt vom letzten Waldspaziergang sind besonders einfach zu verwenden. Aus den WÀscheklammern können mit Malen und Bohren AnhÀnger in Form von Weihnachtsmann, Wichtel oder Nikolaus entstehen. Zweiglein können Stern und Schweif oder fantasievolle Tier- und Waldidylle entstehen. Bei genauerem Hinschauen lassen sich die Ideen mit Kastanien und Eicheln noch erweitern.
Fazit:
Baum Schmuck aus Holz entstammt vor allem der bis heute weltweit berĂŒhmten Holzkunst aus dem Erzgebirge. Neben traditionellen Motiven wie Engel und Stern kommen nun auch Trendmotive wie Buzl oder Hubschrauber an die Zweige im Weihnachtsbaum. Viele der herzigen und filigranen AnhĂ€nger schmĂŒcken nicht nur den Christbaum, sondern auch WĂ€nde, TĂŒren und Fenster. Mit Fantasie und wenigen Zutaten kann hölzerner Baumschmuck wĂ€hrend der Adventszeit auch eine schöne, familiĂ€re Bastelidee sein.